Glück - Ein unerreichbares Ideal?
Gedanken über das Suchen, Finden und Verlieren
✦ Was ist Glück – und warum suchen wir es?
Was ist Glück und wie können wir es erreichen?
Oder kann es einfach so gefunden werden?
Das könnte man meinen, wenn man sieht, wie viele Menschen danach suchen – und es, kaum eingefangen, für immer festhalten wollen.
Andere jagen dem Glück ein Leben lang hinterher, nur um irgendwann festzustellen, dass sie am falschen Ort gesucht haben.
Und doch: Allein diese Erkenntnis war den Umweg wert.
Oder etwa nicht?
✦ Glück und Unglück – ein schmaler Grat
Wie viele andere, die sich den "Luxus" leisten konnten, sich mit dem Glück zu beschäftigen, war auch ich lange auf der Suche.
Ich wollte gar nicht viel. Ein bisschen Glück hätte mir gereicht.
Dabei war ich nicht einmal unglücklich. Es wäre undankbar, das zu behaupten.
Ich bin überzeugt: Viele Menschen, die Glück suchen, sind nicht wirklich unglücklich.
Wer es ist, sehnt sich meist erst einmal nach Stabilität. Nach einem Zustand des inneren Friedens. Nach einem „Normal“.
Doch zwischen nicht unglücklich sein und glücklich sein klafft eine Lücke.
Warum eigentlich?
Wir, die wir gerade diesen Artikel lesen, leben wahrscheinlich in relativer Sicherheit:
Wir haben ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung, vielleicht sogar liebevolle Menschen um uns herum.
Ist das nicht genug?
Reicht das nicht zum Glücklichsein?
✦ Was bedeutet Glück überhaupt?
Ist Glück eine Frage der Definition?
Verwechseln wir es mit einem Mangelgefühl, mit dem nagenden Eindruck, dass etwas fehlt – etwas, das wir nicht benennen können?
Vielleicht benennen wir es deshalb mit „Glück“.
Weil uns das ein Ziel gibt. Eine Richtung.
Ein Etikett für etwas, das wir nicht ganz greifen können.
Und vielleicht jagen wir in Wahrheit einem Phantom hinterher – weil es einfacher ist, dem Glück nachzujagen, als sich mit dem auseinanderzusetzen, was wirklich in uns fehlt.
✦ Nimm dein Glück selbst in die Hand
Es gibt unzählige Bücher und Ratgeber über das Glück.
Und noch mehr selbsternannte Glücks-Coaches und Mentoren, die uns das Rezept dafür verkaufen wollen – meist gegen eine andere Währung, von der es heißt, sie mache ebenfalls glücklich.
Ich habe viele dieser Bücher gelesen.
Manche waren hilfreich, inspirierend, erhellend.
Sie haben mir neue Perspektiven gezeigt, mich manchmal auch getröstet.
Aber sie haben nie das Glück geliefert.
Und sie haben mehr Fragen aufgeworfen, als sie beantworteten.
Doch genau das war ihr Wert.
Denn sie haben mich angeregt, weiterzufragen.
Weiterzusuchen. Weiterzufühlen.
Und das ist mehr, als manch klare Antwort leisten kann.
✦ Gibt es eine Formel für Glück?
Meine Antwort darauf lautet: Nein.
Und das ist keine Floskel.
Es gibt keine universelle Glücksformel. Keine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Es gibt nur den eigenen Weg.
Den leisen, feinen Weg, auf dem man lernt zu spüren, was Glück für einen selbst bedeutet.
Vielleicht ist es für dich ein Moment der Ruhe.
Für jemand anderen das Rauschen des Meeres.
Oder ein tiefer Blick.
✦ Habe ich das Glück gefunden?
Ja. Immer wieder. Jeden Tag. In kleinen Momenten.
Und oft verliere ich es auch wieder.
Aber ich weiß inzwischen, dass es sich nie ganz entfernt.
Es wartet vielleicht gleich um die nächste Ecke.
In einer Geste. Einem Gedanken. Einem Sonnenstrahl.
Manchmal finde ich es im Loslassen. In der Annahme.
Im Frieden mit dem, was ist.
✦ Fazit: Glück ist kein Ziel, sondern ein Zustand
Vielleicht ist Glück genau das:
Die Summe der Momente, in denen wir feststellen, dass wir es gar nicht brauchen, um in Frieden zu sein.
Und vielleicht bringt gerade dieser Frieden uns dem Glück näher als jede Suche.
Vielleicht ist Glück nicht unser Lebensziel.
Sondern ein seltener Gast, der vorbeikommt, wenn wir aufhören, ihn zu jagen.
Und wenn er kommt:
Dann ist er das Sahnehäubchen auf dem Leben.
Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
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Bis bald, du Seelenlicht.
Möge Liebe dich leiten, und Licht dich begleiten.
In Verbundenheit,
Christiane Possmayer